Was ist eigentlich...?

Yakuza (ヤクザ) & gokudō (極道)

Der Begriff "Yakuza" stammt ursprünglich aus dem Kartenspiel Oicho-Kabu, dessen schlechtestes Blatt 8-9-3 „ya-ku-sa“ genannt wird und bezeichnet, was man hiezulande als "japanische Mafia" versteht. "Gokudō", übersetzt etwa „der extreme Pfad“, bezeichnet ebenfalls die Mitglieder der aus Japan stammenden organisierten Verbrechersyndikate. International wird meist der Begriff Yakuza (ヤクザ) genutzt, während die betreffenden Personen selbst sich als "Gokudō" bezeichnen. Japanische Behörden und offizielle Stellen dagegen verwenden die Bezeichnung "Bōryokudan" (暴力団, „gewalttätige Gruppe“). Bekannt sind Yakuza für ihre strengen Regeln und Strukturen, sowie ihre Rituale, wie etwa „Yubitsume“, das Abschneiden den kleinen Fingers als eine Art Wiedergutmachung und zur Wiederherstellung der Ehre.

"Yubitsume", das rituelle Abtrennen des kleinen Fingers
"Yubitsume", das rituelle Abtrennen des kleinen Fingers

Ihre Blütezeit hatten die Organisationen nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 60er und 70er Jahre hinein. Der Grund war die Suppression durch die Besatzungsmächte und die einhergehende Unzufriedenheit der Bevölkerung. Ihren Ursprung jedoch haben auch die heutigen Organisationen in der Edo-Zeit (ca. 1600 - 1868), wo sie durch illegales Glücksspiel oder Betrügereien  bekannt wurden.


Heutzutage unterscheiden sich die bestehen Gruppen sehr in ihrer Darstellung und ihrer Arbeit. Die Yamaguchi-gumi beispielsweise untersagt ihren Mitgliedern strickt den Handel und Umgang mit Drogen. Nach den Erdbeben bei Kobe und dem Tohoku-Beben 2011 war es die Yamaguchi-gumi, die Hilfe leistete, noch bevor von offizieller Seite etwas geschah. Flüchtige konnten in den Büros der Organisation unterkommen und sogar Hubschrauber und hunderte von Trucks mit Vorräten und Medikamenten wurden zur Rettung eingesetzt.
Andere Organisationen treten gänzlich konträr dazu auf und betreiben große Geschäfte im Menschen- und Drogenhandel.

Mitglieder der Yamaguchi-gumi verbeugen sich vor ihrem Patriarchen
Mitglieder der Yamaguchi-gumi verbeugen sich vor ihrem Patriarchen

Bis heute ist es in Japan nicht untersagt, Mitglied in einer solchen Organisation zu sein, doch gibt es seit dem neuen Millennium zahlreiche Gesetzesänderungen, die die Aktivitätsbereiche der Yakuza deutlich eingeschnitten haben. Dennoch ist das Ansehen der Organisationen in der japanischen Bevölkerung nicht generell ein schlechtes und in der modernen Pop-Kultur werden sie auch oft positiv dargestellt.
Heutzutage gibt es noch schätzungsweise 39.100 aktive Yakuza.

Ein auffälliges visuelles Merkmal, mit dem Yakuza oft in Verbindung gebracht werden, sind die aufwendigen, komplexen Tättowierungen, die sich über den ganzen Rücken und weiter ziehen können. Diese traditionellen japanischen Tattoos, Irezumi, werden normalerweise verborgen, doch gibt es in Japan spezielle Festivitäten, sogenannte Matsuri, bei denen die Yakuza ihre Tättowierungen ganz offen und stolz präsentieren.

Yakuza präsentieren ihre Tattoos beim Sanjo-Matsuri in Asakusa, Tokyo
Yakuza präsentieren ihre Tattoos beim Sanjo-Matsuri in Asakusa, Tokyo

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